Schnuppertag an der Nonne-Schule
Gewusel und Gedränge in den Fachräumen und auf den Fluren, aufgeregte Jungen und Mädchen mit Eltern, Großeltern und Geschwistern im Schlepptau und einem „Laufzettel“ in der Hand, und dann zieht da noch ein leckerer Bratwurstduft um und ins Schulhaus: Es ist Schnuppertag in der Nonne-Schule – nach zwei Jahren Corona-Pause erstmals wieder „in Präsenz“. Die Viertklässler der Hildburghäuser Grundschulen (und natürlich auch der in den umliegenden Gemeinden) hatten am 1. März 2023 Gelegenheit, ihre neue, weiterführende Schule zu erkunden, sozusagen „live“ zu erleben, Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt zu wecken, aber auch Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Das geht am besten im Gespräch mit Lehrern, Mitarbeitern und Schülern der Schule, beim Ausprobieren von Unterrichtsmaterialien, beim Experimentieren, Musizieren, Werkeln und Basteln. Nach einer kurzen Begrüßung in der Turnhalle durch die Schulleiterin Frau Bieling ziehen dann auch gleich alle los mit ihren Laufzetteln, auf denen fünf Unterschriften für eine Bratwurst gesammelt werden müssen. Im Schulhaus haben fast alle Fachräume geöffnet und zeigen, dass an der Nonne-Schule zeitgemäß, effektiv und kreativ gelernt wird. Überall kann angefasst und ausprobiert werden: Im Physikraum wird das Modell einer Dampfmaschine in Gang gesetzt, die dann ein kleines Karussell antreibt. Im Werkraum wird mit der Laubsäge ein Osterei ausgesägt, im Geographieraum kann man Deutschland und Europa puzzeln, es gibt kleine Rätsel und Spiele in den Fächern Deutsch, Sozialkunde und Ethik. Im Fachraum Geschichte sind selbstgebaute Exponate wie Steinzeithöhlen im Pappkarton oder Steinäxte zu besichtigen. Aus welchen Farben das Farbstoffgemisch eines Filzstiftes besteht, kann man im Fachraum Chemie erkunden. Im Musikraum werden lautstark verschiedene Instrumente ausprobiert, im Kunstraum kleine Lesezeichen gebastelt, erste englische Vokabeln spielerisch als „Memory“ erarbeitet, es wird über Tiere in der Bibel gerätselt oder die Lutherrose in den richtigen Farben ausgemalt. Man kann sich über das traditionelle Skilager, die berufsvorbereitenden Maßnahmen und den Unterricht im Fach Deutsch als Zweitsprache (DAZ) informieren. So vergeht die Zeit wie im Flug, wer alle Räume besuchen will, muss sich sputen. Schließlich wartet dann ja auch noch die wohlverdiente Bratwurst auf den Verzehr.
Nun wissen die Viertklässler schon mal, wie die Lehrer heißen und was man im Unterricht an der Regelschule alles lernen kann. Sie wissen aber noch nicht, wie ihre neue Schule und die Klassenzimmer aussehen werden. Denn dieser Schnuppertag war der letzte in der „alten“ Nonne-Schule. Ab April wird im neuen Schulgebäude gelehrt und gelernt, man sitzt praktisch schon auf gepackten Umzugskisten.
An diesem Schnuppertag stand der Spaß am Lernen im Vordergrund. „Die schönste Freude ist die Freude des Verstehens“, sagte schon Leonardo da Vinci. Diese Freude gilt es dann im Alltag des neuen Schuljahres zu erhalten, auch wenn dann mancher erfahren wird, was Aristoteles dagegen hält: „Das Lernen ist kein Spiel, sondern eine ernste Mühe.“ (Quelle beider Zitate: gutezitate.com)