Soweit die Füße tragen…

„Das Glück ist mit Müdigkeit und Muskelkater billig erkauft“ (Quelle: www.aphorismen.de) wusste schon der große russische Dichter Leo Tolstoi übers Laufen zu sagen. Er kannte die Tradition des Sponsorenlaufes offensichtlich nicht, denn hier bringt Laufen neben Müdigkeit und Muskelkater auch Geld ein. Schon zum dritten Mal – und damit kann man schon von einer Tradition sprechen – organisierten die Sportlehrer einen solchen Sponsorenlauf. Dieser heißt so, weil sich die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld Sponsoren suchen – meist Eltern, Großeltern, Freunde – die dann für jede gelaufene Runde einen festgelegten Betrag zahlen müssen.

Das „erlaufene“ Geld wird zunächst dem Förderverein überwiesen, der es wiederum direkt den SchülerInnen zukommen lässt, z. B. durch die Finanzierung außerunterrichtlicher Projekte, das jährliche Weihnachtsgeschenk oder die Bratwurst bei der Sternwanderung bzw. dem heutigen Sponsorenlauf.

Das Wetter war hervorragend zum Laufen geeignet, und so trabten zunächst die Klassen 5 -7 und später die Klassen 8 – 10 zu flotter Musik auf der großen 400m-Runde im Stadion Hildburghausen – ein herzliches Dankeschön an die Stadt Hildburghausen für die unkomplizierte und kostenlose Nutzung des Sportgeländes. Man hielt sich an das Motto des großen tschechischen Läufers Emil Zatopek, die „Lokomotive“: „Hier ist der Start, dort das Ziel. Dazwischen musst du laufen.“ Das Ziel war genau 45 Minuten entfernt, in dieser Zeit sollten möglichst viele Runden gedreht (und im Anschluss dafür gezahlt) werden. Es musste auch nicht durchgängig gelaufen werden, ebenso war Gehen ausdrücklich erlaubt, denn auch wer zuletzt läuft, geht immer noch mit gutem Beispiel voran. „Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst, solange du nicht stehen bleibst“ (Quelle: www.bevegt.de) – das wusste der chinesische Philosoph Konfuzius schon vor 2500 Jahren und bringt damit das Motto des Tages auf den Punkt. Natürlich waren auch diesmal einige dabei, die schwach angefangen und stark nachgelassen haben, aber zumindest ein paar Runden hat fast jeder geschafft und damit einen Beitrag zum stolzen Gesamtergebnis beigetragen. Alle 206 LäuferInnen zusammen liefen 1957 Runden (782,8 km), daraus ergab sich letztendlich ein Betrag von 4245,75€. Die Klasse 6b steuerte mit 723,60€ die höchste Summe aller Klassen zum Gesamtergebnis bei. Die meisten Runden schaffte die Klasse 8a, jeder Laufende drehte im Durchschnitt fabelhafte 14,2 Runden.

Eine so große Anstrengung hält natürlich niemand ohne Stärkung durch. Deshalb konnte sich während des Laufs jeder am Obst- und Getränkebuffet bedienen. An dieser Stelle ein Dank an den Förderverein für eine reichliche Menge an Bananen und Äpfeln, die mundgerecht serviert wurden und zwischendurch für einen Energieschub sorgten. Das HBZ lieferte die Getränke zur Erfrischung – auch dafür ein herzliches Dankeschön. Nachdem man im Ziel wieder zu Atem gekommen war, wartete auch noch eine leckere Bratwurst, ebenfalls gesponsert vom Förderverein der Regelschule, auf die SportlerInnen.

Der Schmerz geht, der Stolz bleibt – auch wenn manch einer am nächsten Morgen mit Muskelkater und vielleicht einem Sonnenbrand aufgewacht ist – das finanzielle Ergebnis kann sich sehen lassen und kommt den SchülerInnen wieder selbst zugute. Und zumindest einige haben vielleicht auch die Erfahrung gemacht, dass Laufen glücklich machen kann – „Du fühlst dich gut beim Laufen und noch besser hinterher“ – wusste Fred Lebow, der Begründer des New York Marathon (Quelle: www.bevegt.de).